UNCHAIN

Individuelle Ermittlung von Klimawandel-Auswirkungen

Rheinfähre bei Altrip während Niedrigwasserperiode. Nutzung mit freundlicher Genehmigung der Rheinfähre Altrip GmbH; Quelle: https://www.mrn-news.de/web2016/wp-content/uploads/2018/10/RheinfähreAltrip2018.jpg

Im europäischen Forschungsprojekt »UNnpacking climate impact CHAINs. A new generation of action- and user-oriented climate change risk assessments« (UNCHAIN) führten Fraunhofer IAIS und neun andere Partner aus Europa elf Fallstudien zur Anwendung und Verbesserung von Methoden für Klimawandelrisikoanalysen durch. Das Projekt lief von September 2019 bis Februar 2023 im Rahmen des Förderprogramms JPI Climate AXIS. Ausführlichere Informationen zum Projekt UNCHAIN und den Fallstudien finden sich auf der Projektwebseite www.unchain.no. Sämtliche Publikationen des Projekts sind auf der UNCHAIN Zenodo Community zur Verfügung gestellt.

Fraunhofer IAIS realisierte in seinem Teilvorhaben des Projekts »Wirtschaftliche Auswirkungen von Klimawandel-Anpassungsmaßnahmen für Kritische Infrastrukturen« eine Fallstudie mit lokalen Akteuren aus Stadt und Industrie in der Region Mannheim. In der Fallstudie wurden gemeinsam mit Fallstudienteilnehmenden regionale Klimawirkungsketten erzeugt, die sowohl an die deutschen nationalen Klimawirkungsketten aus der Deutschen Anpassungsstrategie anknüpfen als auch in das allgemeine Risikomanagement einzelner Akteure integriert werden können, etwa durch Zuordnung von Risikoelementen zu Elementen der Wertschöpfungskette eines Unternehmens. Ziel des Projektes war die systematische Weiterentwicklung der Wirkungskettenmethodik, um eine einfachere und bessere Einbeziehung kaskadierender Effekte sowie eine einfachere Abschätzung wirtschaftlicher Folgen zu ermöglichen.

Wirkungsketten zur Koordinierung von Anpassungsmaßnahmen

Konkret wurden zwei regionale Wirkungsketten erzeugt – eine mit Fokus auf die Auswirkungen von Hitze auf vulnerable Bevölkerungsgruppen in der Stadt Mannheim und eine zu den Auswirkungen von Trockenheit und Sommerniedrigwasser des Rheins auf die Infrastruktur und Logistik in der Region Mannheim. Während die erste Wirkungskette Eingang in den Hitzeaktionsplan der Stadt Mannheim fand, wurde die zweite Wirkungskette dazu verwendet eine tiefergehende Risikoanalyse für die Wertschöpfungskette eines lokal ansässigen Unternehmens durchzuführen, wobei insbesondere die Transportmehrkosten durch Niedrigwasser des Rheins unter unterschiedlichen Zukunftsszenarien betrachtet wurden. Die Ergebnisse dieser Untersuchungen können nicht nur als Grundlage zur Bestimmung von Klimawandelanpassungsmaßnahmen und der Abschätzung ihrer Effekte für die lokalen Akteure in der Region Mannheim dienen, sondern zeigen auch, wie man Wirkungsketten von der nationalen, über die regionale und lokale, bis zur Unternehmensebene verbinden und konsistent halten kann, wodurch eine einfachere Koordinierung von Anpassungsmaßnahmen ermöglicht wird.