Europa bündelt seine Kräfte im Projekt »OpenEuroLLM«

Offene Sprachmodelle mit verbessertem logischen Denken für leistungsstarke und transparente künstliche Intelligenz in Europa

Presseinformation /

Europas führende KI-Unternehmen und Forschungseinrichtungen bündeln ihre Kräfte und ihr Fachwissen, um in einer beispiellosen Zusammenarbeit die nächste Generation von Open-Source-Sprachmodellen mit stark verbessertem logischen Denken zu entwickeln: das OpenEuroLLM-Projekt. Auch das Fraunhofer-Institut für Intelligente Analyse- und Informationssysteme IAIS ist Teil des Konsortiums.

20 führende europäische Forschungseinrichtungen, Unternehmen und EuroHPC Hochleistungs-Rechenzentren werden eine Familie leistungsstarker, mehrsprachiger großer Sprachmodelle für kommerzielle, industrielle, wissenschaftliche und öffentliche Anwendungen entwickeln. Diese transparenten und regelkonformen Open-Source-Modelle demokratisieren – zusammen mit offenen Datensätzen für deren Erstellung – den Zugang zu hochwertigen KI-Technologien. Sie stärken sowohl die Wettbewerbsfähigkeit europäischer Unternehmen auf dem globalen Markt als auch die Fähigkeit öffentlicher Organisationen, wirkungsvolle öffentliche Dienstleistungen bereitzustellen.

Während es schon viele derartige Projekte gab, die allesamt nicht mit der Konkurrenz aus den USA (OpenAI, Meta & Co.) oder China (DeepSeek, Alibabas Qwen & Co.) mithalten konnten, ist diesmal neu, dass die besten Köpfe aus Wissenschaft, Startups, und der Open-Source Szene zusammenkommen. Einzigartig ist auch die Anbindung von großen EuroHPC Zentren – JSC, BSC, CINECA, CSC – die sowohl die größten Supercomputer Europas mit der entsprechenden Infrastruktur besitzen als auch die nötige Expertise, diese zu betreiben.

Das OpenEuroLLM-Projekt steht im Einklang mit der dringenden Notwendigkeit, Europas Wettbewerbsfähigkeit, Forschungskompetenz und digitale Souveränität zu stärken. Es ist ein herausragendes Beispiel für die technologische Infrastruktur, die erforderlich ist, um die Einstiegshürden für die Entwicklung und Optimierung europäischer KI-Produkte zu senken. Dabei setzt das Projekt auf Transparenz, Offenheit und Gemeinschaftsbeteiligung – Werte, die im europäischen Technologie-Ökosystem breit anerkannt sind. Die Modelle werden innerhalb des robusten europäischen Regulierungsrahmens entwickelt, um höchste technologische Exzellenz mit europäischen Werten zu vereinen.

In Zusammenarbeit mit Open-Source- und Open-Science-Communities wie LAION, Open-sci und OpenML sowie weiteren weltweit anerkannten Expert:innen im Open Strategic Partnership Board wie Thomas Wolf (HuggingFace), Ce Zhang (Together AI), Colin Raffel (EleutherAI, Vector Institute), Alice Oh (KAIST) und Melanie Mitchell (Santa Fe Institute) stellt OpenEuroLLM sicher, dass die Modelle, Software, Daten und Evaluierung vollständig offen zugänglich sind und auf spezifische Branchen und öffentliche Anwendungsfälle zugeschnitten werden können. Diese leistungsstarken, mehrsprachigen Modelle bewahren sowohl sprachliche als auch kulturelle Vielfalt und ermöglichen es europäischen Unternehmen, im KI-Zeitalter qualitativ hochwertige Produkte und Dienstleistungen zu entwickeln.

Das Projekt, das mit dem STEP-Siegel der EU (Strategic Technologies for Europe Platform) ausgezeichnet wurde, baut auf früheren europäischen Projekten sowie der Erfahrung und dem Knowhow der Partner auf – darunter sind große Repositorien hochwertiger Daten und bereits entwickelte Pilot-LLMs. Das Konsortium nimmt seine Arbeit am 1. Februar 2025 auf und wird von der Europäischen Kommission im Rahmen des Digital Europe Programms mit gut 20 Millionen Euro gefördert.

In Deutschland nehmen an dem Projekt das ELLIS Institut Tübingen, das Forschungszentrum Jülich, das Tübingen AI Center (Universität Tübingen), Aleph Alpha, das Startup ellamind sowie das Fraunhofer IAIS teil.