Beim Smart Data Innovation Day wird neben WestAI auch das Smart Data Innovation Lab zahlreiche Projekte und Services vorstellen. So baut das SDIL momentan einen Katalog mit »Innovation Services« auf, die Unternehmen verschiedener Branchen und Behörden nutzen können, um KI-Innovationen schneller auf den Weg zu bringen. Zum Start des SDID wird nach der Begrüßung durch Prof. Dr. Stefan Wrobel sowie Prof. Dr. Michael Beigl vom Karlsruher Institut für Technologie (KIT), Sprecher des SDIL, Ministerialrätin Ute Bernhardt, Referatsleiterin KI beim BMBF, ein Grußwort sprechen. Im Anschluss können sich die Teilnehmenden auf Präsentationen und Anwendungsbeispiele des SDIL sowie von WestAI freuen, die aufzeigen, wie sich die Technologien in konkreten Projekten bereits bewährt haben.
Im AI Lab eigene KI-Ideen ausprobieren
Martin Welß vom Fraunhofer IAIS wird z. B. den »AI Resource Hub und Experiment Space« vorstellen: »Wenn die Unternehmerinnen und Unternehmer bereits eine konkrete Vorstellung davon haben, wo ihre Herausforderungen sind und welche Abläufe im Unternehmen sich mit Hilfe von KI optimieren lassen könnten, kommen wir ins Spiel um zu klären, was möglich ist.« Im nächsten Schritt besteht die Möglichkeit, die KI-Idee im »AI Resource Hub und Experiment Space« auszutesten. Online steht dafür ein AI Lab zur Verfügung, in dem sich Interessierte auch ein Bild von bereits durchgeführten Projekten machen können, die dort als Modelle zur Verfügung stehen. Diese Modelle können als Inspiration dienen und bieten zugleich die Möglichkeit, sie als Basis für die Umsetzung eigener, individueller Ideen zu verwenden. Dafür steht im AI Lab ein Design Studio bereit, in dem sich mit den Expert*innen von WestAI – oder den IT-Expert*innen des eigenen Unternehmens – eine Trainingspipeline zusammenstellen lässt, um sie schließlich auf den Hochleistungsclustern der WestAI-Partner RWTH Aachen und FZ Jülich auszuführen. Auf diese Weise erhalten Unternehmen erste Anhaltspunkte, wie die angedachte Optimierung durch KI im eigenen Unternehmen funktionieren und implementiert werden könnte.
Schnell und effizient auf historische Informationen zugreifen
Lokesh Veeramacheneni von der Universität Bonn wird beim SDID näher auf das Projekt »Understanding Historical Newspapers in Digital History« eingehen, bei dem WestAI, BntrAInee und der transdisziplinäre Forschungsbereich TRA1 der Universität Bonn zusammengearbeitet haben: Da das automatische Durchsuchen von historischen Zeitungen für die Geschichtswissenschaft von großem Wert ist, suchte man nach einer gut funktionierenden Lösung, da insbesondere Stellenanzeigen Einblicke in historische Wirtschaftslagen liefern können. Moderne Systeme scheitern jedoch häufig am historischen Layout, weshalb Systeme benötigt werden, die die alten Seiten korrekt erkennen und damit die Grundlage für eine korrekte Transkription in maschinenlesbaren Text liefern. Zu diesem Zweck wurde ein Datensatz in Zusammenarbeit mit dem Institut für Wirtschaftsgeschichte der Universität Bonn gesammelt. Auf Basis dieses Datensatzes konnte ein erstes System trainiert werden, dessen vorläufige Ergebnisse beim SDID vorgestellt werden.
Die Technologie ist auch für Unternehmen mit umfangreichen Dokumentenbeständen interessant, die dadurch schnell und effizient auf historische Informationen und Daten zugreifen können, die noch in ihren Archiven verborgen sind. Deren inhaltliche Auswertung kann wertvolle Einblicke in die Unternehmensgeschichte, historische Markttrends und wirtschaftliche Entwicklungen bieten, die bei Forschung, Entscheidungsprozessen oder der Integration der Unternehmensgeschichte in die Marketingstrategien von großem Nutzen sein können. Auch Verwaltungen oder Bibliotheken mit historischen Archiven könnten von dieser Technologie profitieren.
Große Recheninfrastrukturen ermöglichen innovative Lösungen
Das Projekt »Erforschung von Sternentstehung mit KI« wird Fritz Niesel vom Forschungszentrum Jülich vorstellen. Er widmet sich der Frage, wie man aus den schwachen Radiosignalen, die auf der Erde ankommen, die Entstehung neuer Sterne verstehen kann. Diese Frage ist das zentrale Forschungsthema der Gruppe von Prof. Peter Schilke an der Universität zu Köln. Im Rahmen eines WestAI-Projekts trainieren KI-Expert*innen des Forschungszentrums Jülich Modelle des maschinellen Lernens, um Parameter wie Dichte und Temperatur von Sternentstehungsgebieten zu ermitteln. Gemeinsam können die Projektbeteiligten dadurch zu einem besseren Verständnis der Prozesse in unserer Galaxie beitragen. Ermöglicht wurde die Lösung dieser komplexen und rechenintensiven Forschungsfrage durch die leistungsstarken Recheninfrastrukturen, die über WestAI zur Verfügung stehen. Unternehmen können ebenfalls vom Zugang zu diesen leistungsstarken Rechenressourcen profitieren, um komplexe KI-Lösungen in ihre Geschäftsprozesse zu integrieren, effektivere datengesteuerte Entscheidungen zu treffen und innovative Lösungen zu entwickeln.
Neben vielen weiteren Präsentationen, Impulsvorträgen, einer Podiumsdiskussion sowie der Vorstellung umfangreicher Schulungsangebote besteht zum Abschluss des Smart Data Innovation Day Gelegenheit, sich auszutauschen und zu vernetzen.