In Sankt Augustin bildet Fraunhofer KMU-Mitarbeiter und andere Interessierte zum zertifizierten »Data-Scientist« aus. Mit der Initiative KI.NRW will das IAIS zudem den Transfer von KI aus der Spitzenforschung in die Wirtschaft beschleunigen. Ähnliche Kompetenzzentren wie das von Fraunhofer stehen auch dank der bundesweiten Initiative Mittelstand-Digital inzwischen überall in der Republik.
Je komplexer ein Programm, desto komplexer die Bedingungen. Muss man selbst programmieren können, um das zu verstehen? »Es kommt darauf an, was man unter Programmieren können versteht«, sagt Viktoriya Lebedynska, die am Fraunhofer Institut für Intelligente Analyse- und Informationssysteme (IAIS) unter anderem an der Initiative Roberta beteiligt ist, in der es darum geht, Kindern programmieren beizubringen. »Wenn ich sage, Menschen sollen programmieren können, meine ich, dass sie wissen, wie ein Programm aufgebaut ist, wie es funktioniert, und dass sie zumindest erste einfache Schritte in dem Bereich gemacht haben. Nicht zwingend, dass sie selbst komplexe Programme schreiben können.«
Das Fraunhofer-Institut für Intelligente Analyse- und Informationssysteme IAIS und das Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen IIS verfolgen gemeinsam das Ziel, eine führende Sprachassistenzplattform »made in Germany« für Business-to-Business-Anwendungen aufzubauen. Die Idee: Unternehmen können einzelne Technologiemodule nutzen und für ihre Bedarfe anpassen. Mit einer deutschen Sprachassistenz-Lösung wird es möglich, die Datensouveränität personenbezogener und unternehmensrelevanter Informationen zu gewährleisten.
Alexa, Siri & Co. sind aus dem Alltag vieler Menschen nicht mehr wegzudenken. Hier die aktuellsten News, da eine schnelle Navigation per Spracheingabe, und nebenbei werden die Lieblingshits gestreamt. Sprachassistenten ermöglichen die intuitive Interaktion mit Technik, liefern Service und Information. Dabei sind sie nicht nur im Alltag nützliche Helfer, sondern eröffnen insbesondere Unternehmen großes Potenzial, die Mensch-Maschine-Interaktion zu erleichtern und völlig neue Dienstleistungen für Industriekunden anzubieten. Forscherinnen und Forscher des Fraunhofer-Instituts für Intelligente Analyse- und Informationssysteme IAIS arbeiten an einem neuen Dialogsystem für domänenspezifisches Wissen, das sich dank Technologien des »Informierten« Maschinellen Lernens (ML) deutlich von Alexa, Siri und Co. abgrenzen soll.
Das Fraunhofer IAIS hat einen Spracherkenner entwickelt, der u.a. vom Sächsischen Landtag für die Live-Untertitelung von Übertragungen der Plenarsitzungen genutzt wird. Um das System dafür zu optimieren, sind viele Fachbegriffe aus Politik und Recht sowie die Namen von Politikern nachtrainiert worden; so wagt man es, den unbearbeiteten Livestream zu übertragen. Auf den Spracherkenner kann der Anwender über die Cloud zugreifen. Zudem ist eine lokale Installation auf einer Standard-Server-Architektur möglich, was besonders für Anwendungen mit hohen Datenschutzansprüchen wichtig ist, berichtet Dr. Joachim Köhler, verantwortlich für Content-Technologien am IAIS.
Im Januar 2017 sagte US-Fernsehmoderator Jim Patton live im TV: »Alexa, bestell‘ mir ein Puppenhaus.« Diesen Satz verstanden alle virtuelle Alexa-Assistenten von Amazon in den Häusern der Fernsehzuschauer. Die Algorithmen dieser Geräte begannen daraufhin, Puppenhäuser zu bestellen. Und zwar tausendfach. In der Sendereihe des Deutschlandfunks »Algorithmen im Alltag« spricht unser Kollege Dr. Christoph Schmidt über die Technologie hinter der Sprach- und Sprechererkennung bei Alexa & Co und wie der Einsatz von Wissensgraphen dabei hilft, die Systeme zu verbessern.
Ein Gründer aus Südwestfalen will Mittelständler mit künstlicher Intelligenz profitabler machen. Was bei Schrauben klappt, soll auch anderen helfen.
Die Schraube ist Bote der digitalen Welt. Mit dieser zugegeben höchst analogen Ware möchte Gründer Alexander Hoffmann beweisen, wie künstliche Intelligenz alte Industrie profitabler und damit zukunftsfähig machen kann. Bei Screwerk, dem Unternehmen des 45-Jährigen, hat der Computer die Macht. Welche Schrauben sollten die Mitarbeiter am besten produzieren und in welcher Menge? Das überlegt sich nicht der Chef, sondern die eigens entwickelte Datenbank-Software »Graph-IT« rechnet das aus - mit Hilfe vergangener und aktueller Bestellungen sowie des Lagerbestands und weiterer Marktdaten. Die Ware vertreibt Screwerk online und hat es so zu einem der am schnellsten wachsenden Internethändler des Landes gebracht. [...] Viele Firmen hätten Daten mit spannenden Informationen zu ihren Maschinen, Prozessen und Produkten, sagt Dirk Hecker, stellvertretender Leiter des Fraunhofer-Instituts für Intelligente Analyse- und Informationssysteme. »Doch oft fehlt ihnen noch die Kompetenz, die Potenziale zu erkennen und Mehrwerte aus ihrem Datenschatz zu ziehen.« Ein Grund ist, dass viele Führungskräfte Kaufleute und Ingenieure sind, aber keine IT-Experten. Wissenschaftler Hecker macht den Firmen Mut: »Wer hat Daten zu Spezialschrauben in den USA? Google hat sie nicht.«
Abseits von Robotern und autonomen Waffen setzt das Militär auf KI-Technik. Auf einer Konferenz in Bonn geht es darum, was sich dadurch ändert und was nicht.
Wenn über die militärische Nutzung Künstlicher Intelligenz (KI) diskutiert wird, stehen zumeist Roboter und autonome Waffensysteme im Vordergrund. Doch es gibt natürlich noch andere Anwendungsbereiche. In Bonn beschäftigt sich eine Konferenz der Deutschen Gesellschaft für Wehrtechnik (DWT) jetzt mit dem Einsatz von KI in der Ausbildung von Soldaten.